In
einer sehr, sehr weit entfernten Galaxie, in einer Zeit vor unserer
Zeit oder war es nach unserer Zeit, so genau lässt sich das hier
nicht sagen. Da lebte das Volk von Mihaaa. Du lieber Leser hast die
Freiheit, auch jeden anderen Namen herzunehmen. Es könnte auch das
Volk von Ruhaa oder es könnten die Wesen von Habunus gewesen sein.
Aus
menschlicher Sicht war es ein sehr, sehr ungewöhnliches Volk. Sie
kannten keinen Krieg, sie kannten keine Gewalt, sie kannten nur Spiel
und Spaß und Freude.
Es
waren auch sehr ungewöhnliche Wesen, die dort lebten. Sie waren, wie
wir Menschen sagen würden, Gestaltwandler. Sie hatten die
Möglichkeit sich in alles zu verwandeln, was sie sich vorstellen
konnten. Und das war für sie völlig normal. Sie kannten keine
Festigkeit, keine Schwerkraft und auch keinerlei Grenzen. Sie waren
völlig frei. Und diese Freiheit in ihrem Tun, ihrem Sein machte sie
unendlich offen für Freude, Spiel und Spaß. Das einzige, was ihre
Welt zusammenhielt war ihr gemeinsames Bewusstsein. So kam es auf
Mihaaa durchaus vor, 1000 menschliche Jahre zu schlafen, um neue
Spiele zu erträumen. Die Wesen von Mihaaa erfanden Spiele, damit sie
sich miteinander sehr viel Freude bereiten konnten. Es gab so gut wie
keine Gewinner oder Verlierer, weil sich alle gegenseitig
befruchteten in ihrem Bestreben nach Freude.
Auf
Mihaaa lebte nun einst ein Mädchen, eine Prinzessin würden wir
Menschen sagen. Auf Mihaaa gab es keine Geschlechter, doch um diese
Geschichte zu erzählen, nehme ich das Wort Prinzessin und Mädchen
her, damit Du liebe Leserin es fühlen kannst.
Dieses
Mädchen träumte besondere Spiele, besonders viel Freude war in ihr,
sie war bei allen sehr beliebt, weil sie so schnell ihre Gestalt
wandeln konnte und tausendfache Freude sich ausbreitete in den Wesen,
die ihr begegneten. Das Mädchen, nennen wir sie Miraah, sie könnte
freilich auch Riosi oder auch Chomasa genannt werden, war sehr
neugierig. In ihrer Neugierde übertraf sie all ihre Mitwesen auf
Mihaaa. Miraah wollte neue Welten erkunden, neue Galaxien bereisen,
sie wollte Erfahrungen sammeln, die es so auf Mihaaa nicht gab.
Die
Mitwesen konnten das nicht wirklich verstehen und erfühlen und
verwickelten Miraah in ständig neue Spiele. So vergaß das Mädchen
ihren Wunsch neue Galaxien zu bereisen.
So
vergingen die Jahrmillionen auf Mihaaa.
Doch
auch Mihaaa war den Gesetzen des Universums unterstellt. Alles ist
Veränderung, alles Entwicklung. Es gibt keinen Stillstand.
So
erfuhren auch die Wesen von Mihaaa, das ihr Planet in einigen
Jahrtausenden untergehen wird.
Da
das Volk von Mihaaa nur Freude kannte bereiteten sie sich auf ein
großes, intensives Fest vor.
Ein
Abschiedsfest von ihrem Planeten.
In
Miraah tauchte wieder der Wunsch auf, neues zu erforschen. So
beschlossen diesmal die Mihaaaner Miraahs Wunsch zu unterstützen.
Noch bevor ihr Planet verlosch, erträumten sie ein Fahrzeug für
ihre Prinzessin, damit sie andere Welten erkunden kann.
Und
als Miraah ihre Welt verließ und aus der Ferne beobachtete wie ihr
Planet verlosch, da zum ersten Mal in ihrem Dasein liefen ihr Tränen
über das Gesicht, sie hatte ein neues Gefühl entdeckt.
Tief
in Miraah vermischte sich die unbändige Lebensfreude mit dem Gefühl
des Abschieds und der Trauer.
Miraah
flog in ihrem Freudefahrzeug durch die Galaxien, erforschte neue
Welten, neue Gefühle und Gedanken. Und sie vergaß nie ihre
Herkunft, die aus tiefe Freude, Spiel und Spaß bestand.
Als
Miraah unendlich alt und müde war löste sie sich voller
Leichtigkeit und Freude im Universum auf. Und der Zufall oder war es
Absicht wollte es, das Miraah genau in diesem Augenblick sich in
unserer Milchstraße aufhielt und unser wohlbekanntes Universum wurde
mit Freude, Spiel und Spaß durchtränkt, jedes Wesen in unserem
Universum bekam etwas ab von Prinzessin Miraah, mehr oder auch
weniger.
So
sind wir alle Wesen auf der Erde und in unserer Galaxie durchtränkt
mit tiefer Freude, Spiel und Spaß und auch all den Gefühlen,
Gedanken und Erfahrungen, die Miraah auf ihren Reisen erforscht hat.