Du lieber
Mensch,
diese Tage
waren so erfüllt von der Schönheit der Blumen und Pflanzen, die
strahlenden Sonnentage – ich habe großteils meiner Zeit im Garten
verbracht, Kräuter geschnitten, Rosenzucker und andere
Köstlichkeiten ausprobiert und mir vorgenommen mit der Kamera Bilder
von meinen Gemüsebeeten zu machen, Mais und Bohnen, Pal-, Zucker-
und Markerbsen, Feuerbohnen, Kartoffeln, Knollenfenchel, wilde
Tomaten, Meerrettich usw. - alles hat sich gut entwickelt. Wuchswetter
vom Feinsten.
Und dann wurde am Dienstag durch einen 15-minütigen Hagelgewittersturm alles anders.
Der Garten gleicht einem Granatentestgebiet. Viele der
Pflanzengeschwister sind tot oder stark verletzt, das Gerstenfeld neben unserem Haus ist
nicht wiederzuerkennen. Sachschäden am Haus und an den Autos.
Mittwochs in der Nacht dann noch Gewitter mit Starkregen, "unser" Bach ist wieder
so hoch angestiegen wie 2016, mein Waldmeister/Walderdbeerenbeet ist
nur noch ein Schlammbeet.
Wie also
umgehen mit dieser Situation?
Mein Verstand
hat gut rationalisiert mit den Gedanken: "So schlimm wie andere
hat es uns ja nicht erwischt - wir sind ja gut versichert - die
Pflanzen wachsen ja wieder - hungern brauchen wir ja nicht - usw."
Doch mein Herz
und meine Emotionen wollten auch respektiert werden:
Ich habe
ausgiebig geweint und ich werde auch beim Aufräumen meine Gefühle
zeigen. Habe mich bei den Pflanzengeschwistern bedankt für die viele
Freude, die sie mir geschenkt haben. Zitternd auf meiner Flöte
Lieder für sie und für mich gespielt.
Mir ist es
wichtig, nichts an Emotionen aufzustauen, sondern bewusst den
Schmerz, die Wut, die Traurigkeit wahrzunehmen. Genauso, wie ich auch
liebevolle Emotionen gerne zeige und lebe.
Und
gleichzeitig war da so ein tiefes Gefühl von Neuanfang, von
Aufbruch. Was kann ich aus dem was da ist, Neues kreieren? Noch ist
Pflanzzeit, wieder werde ich verschiedene Samen Mama Erde anvertrauen,
sie gießen, sie liebevoll behandeln, sie vor Schnecken bewahren mit
der Gewissheit es wird wachsen und auch mit dem Risiko, das alles
wieder ganz anders werden kann. Das ist Lebendigkeit, das ist Leben.
Für mich ist Lebensfreude die tiefe Freude am Leben zu Sein und alle
Emotionen, Gedanken und auch Erfahrungen zu leben.
Lass es Dir
gutgehen.