Sonntag, 20. Januar 2019

Redestab



Erfahrungen mit dem Redestab.
 In schamanischen Kreisen gibt es das "Werkzeug" Redestab. Das ist ein Instrument, um sich in Gruppen auszutauschen. Ein Redestab ist nicht zwingend ein Stab aus Holz, es kann jeder Gegenstand dienen, der gut in der Hand liegt und den man leicht weiterreichen kann (z. B. ein Stein, ein kleines Kuscheltier usw.).  nicht und gehen auch später nicht auf das Gesagte ein. Die Sprecherin redet nur von sich selber. Den Sinn eines Redestabes sehe ich darin, ehrliches, aus dem Herzen kommendes Sprechen und wertfreies, präsentes Zuhören zu lernen.
Bei einer Redestab Runde, spricht derjenige oder diejenige, die den Stab in Händen hat, alle anderen hören aufmerksam zu und unterbrechen  nicht und gehen auch später nicht auf das Gesagte ein. Die Sprecherin redet nur von sich selber. Den Sinn eines Redestabes sehe ich darin, ehrliches, aus dem Herzen kommendes Sprechen und wertfreies, präsentes Zuhören zu lernen.
In meiner Schulausbildung habe ich positiv gelernt zu diskutieren, gute Argumente zu bringen und freilich auch stures auswendig Lernen und pauken von Lerninhalten um es dem Lehrer recht zu machen. Richtiges Zuhören und aus dem Herzen heraus zu sprechen stand nicht auf dem Lernplan. In meiner Ursprungsfamilie wurde das Sprechen für Fakten und oberflächliches Austauschen von Information genutzt (heit hama wieda a greisligs Weda ...) oder zum Hinweisen auf die Fehler der einzelnen Familienmitglieder (he, des sogt ma so ned...). Gefühle hatten da so gut wie keinen Platz.
Kreiskultur lernte ich dann in der katholischen Jugendarbeit kennen und schätzen. Wobei es da sehr oft ums diskutieren ging.
Beim Austausch mit Hilfe eines Redestabes geht es nicht um Argumente oder wer die besten Sprachkenntnisse hat, es geht überhaupt nicht ums Vergleichen oder "Besserwissen". Durch einen Redestab habe ich gelernt, das auszusprechen, was ich im Herzen fühle und denke. Das was mich berührt, was mich staunen lässt.
Ein Redestab hat mir dabei geholfen, tiefer zu gehen. Und auch dem Anderen Raum zu schenken. Am Anfang fiel mir das Zuhören sehr schwer - mein Verstand und meine Angst waren da eher bei mir, - in etwa so: was sage ich, wenn ich dran komme, was denken dann die anderen, soll ich das wirklich sagen, oh die erzählt aber tolle Dinge, bei mir ist das nicht so, das was die sagt, finde ich zu lang, das finde ich falsch, hoffentlich ist er bald fertig, freue mich, wenn die Redestabrunde vorbei ist, nun fängt auch mein Herz zu klopfen an, echt blöd, sicher merken die anderen, wie unsicher ich bin, usw.) Doch mit der Zeit konnte ich das alles Lassen und wirklich dem Anderen Zuhören und wenn ich dann an der Reihe war, das Aussprechen, was mich gerade berührt. Das ist eine wunderschöne Erfahrung.
Hast Du auch Erfahrungen mit dem Redestab gesammelt und magst Du sie mit mir teilen?



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