Dienstag, 20. Dezember 2016

Geschichten

Heute durfte ich gleich zwei gute Geschichten hören bzw. lesen:
Diese stand im Adventskalender

Mein Vater starb ganz plötzlich, als ich sechzehn Jahre alt war. Innerhalb weniger Stunden geriet die Welt meiner Familie aus den Fugen. Wir gingen wie auf schwankendem Grund. Alles Alltägliche erschien unwichtig.
Wohin mit meinem Lebenshunger?
Einige Wochen später bekamen wir einen Brief. Eine Freundin meines Vaters erzählte uns darin, mit welchen Worten er sie selbst einmal getröstet hatte. Was für ein überraschender Blick: „Gott hat seine Schöpfung so reichlich mit kleinen und großen Freuden ausgestattet, dass es geradezu Gotteslästerung wäre, sie zu verachten, statt sie zu genießen.“ Dieser eine Satz ließ alles neu werden. Dass mir das zugesprochen wurde! Dieses Erbe anzutreten: nicht im verzagten Trauern, sondern im immer neuen Entdecken aller Lebenswunder. Ich konnte damit beginnen, die Scherben zu einem neuen Mosaik zusammenzusetzen. Bunt ist es geworden, dieses Lebensbild, und dieser Satz hat sich mir eingebrannt und befreit mich von kleingeistigen Ärgereien: Genieße das geschenkte Leben!
Inken Christiansen Der andere Advent 2015/16

Und diese las uns meine Yogalehrerin heute vor:

Die Legende

Ein alter und weiser Indianerhäuptling sitzt eines Abends am Lagerfeuer im Tipi mit einem seiner Enkelsöhne beisammen und erzählt ihm über seine Erfahrungen im Leben:
„Im Leben eines jeden Menschen gibt es zwei innere Wölfe, die ständig miteinander ringen und kämpfen.
Der eine Wolf ist böse. Er arbeitet mit Trennung, Angst, Schuld, Verleugnung, Unterdrückung, Zwietracht, Eifersucht, Neid, Gier, Habsucht, Überheblichkeit, Feindschaft und Hass.
Der andere Wolf ist gut. Er nutzt Verbindung, Vertrauen, Offenheit, Liebe, Wohlwollen, Güte, Verständnis, Mitgefühl, Freundschaft, Friede, Rücksicht, Gelassenheit, Wahrhaftigkeit, Hoffnung und Freude.“
Der Enkel schaut nachdenklich in die züngelnden Flammen des auflodernden Feuers. Nach einer langen Weile fragt er seinen Großvater:
„Und welcher der beiden Wölfe wird gewinnen, Großvater?“
Und der alte Häuptling schaut ihn eindrücklich an und entgegnet:
„Der wird letztendlich gewinnen, den du am häufigsten fütterst!
Darum lebe achtsam und lerne beide Wölfe gut kennen.
Und dann wähle jeden Tag von Neuem deinen bevorzugten Wolf!“

 Und diese Auslegung der Geschichte gefällt mir am besten:
https://advaitababoji.wordpress.com/2016/01/13/die-2-woelfe-der-indianer/https://advaitababoji.wordpress.com/2016/01/13/die-2-woelfe-der-indianer/

 Bayrischer Wald September 2016

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