Du
lieber Mensch,
heute
teile ich wiederholt etwas aus meiner persönlichen Geschichte mit
Dir.
Es
geht um das Thema Zwang im medizinischen Bereich und meine
Erfahrungen und auch meine derzeitigen Erkenntnisse dazu.
In
jungen Jahren litt ich an starken Depressionen und habe zweimal im
Abstand von ein paar Jahren versucht mit der Einnahme von
Beruhigungsmitteln mein Leben zu beenden. Ich nahm die Medikamente
beim ersten Mal bewusst an der Grenze ein (da ich als PtA arbeitete,
wusste ich ungefähr was mein Körper gerade noch verkraften könnte).
Und ich sagte dann auch noch meinem Bruder Bescheid, das ich sie
genommen habe. Ich wachte im Krankenhaus auf, der Magen wurde mir
ausgepumpt und durch diesen Eingriff wurde mein Leben gerettet.
Ich machte Therapien in einer psychosomatischen Klinik in München
und es ging eine zeit lang gut, mehr schlecht als recht. Doch ich kam
nochmals an diesen Punkt an, wo ich nicht mehr weiter wusste und ich
als einzigen Ausweg für mich einen Selbstmordversuch mit Tabletten sah. Diesmal habe ich nichts mehr gesagt – ich wurde wieder
eingeliefert und wieder wurde mir der Magen ausgepumpt, diesmal bekam
ich es direkt mit. Und ich kam in die Psychiatrie und
erlebte, wie es ist, eingesperrt zu sein. Ich wurde vor mir selbst geschützt.
Ich durfte wieder nach Hause und begann erneut in einer
psychosomatischen Klinik mit einer Therapie. Anschließend suchte ich
mir eine Psychotherapeutin. Jahre später begann ich Dinge zu sehen,
die nicht da waren und ich rutschte laut den behandelnden Ärzten in
eine schizoaffektive Störung ab. Das ging so weit, das ich in einer
Nacht in meinem Schlafzimmer einen Spiegel zerschlug, weil ich da
gerade gegen Dämonen kämpfte. Mein Mann rief den Notdienst. Die
Sanitäter und der Arzt schafften es nicht, mich aus dem Zimmer zu
bekommen. Mein Schatz, der zu mir durchdrang, tanzte dann mit mir aus
dem Zimmer durch unser Haus in den Krankenwagen. Dort wurde ich
fixiert und fiel in Katatonie(siehe z. B.
https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/katatonie)
Ich
wachte auf einer geschlossenen psychiatrischen Abteilung auf und
niemand durfte am Anfang zu mir. Mein Mann setzte sich zum Glück
durch und durfte mich besuchen. Er konnte zu mir durchdringen und ich
ließ es dann zu, das er mich wusch und mir dadurch ein künstlicher
Ausgang erspart blieb.
Eine
geschlossene psychiatrische Abteilung ist immer sehr angstlastig und
sowohl für die Patienten/innen als auch die Pfleger/innen und
Ärzte/innen eine große Herausforderung. Durch das
Betreuungsgericht wurde mein Mann zu meinem Betreuer. Als es mir
wieder etwas besser ging, durfte ich in einen kleinen Garten
spazieren gehen. Ich bekam bald mit, wer seine Tabletten nicht nahm, wer
nicht rechtzeitig vom beschränkten Ausgang wieder kam oder z. B.
seine homöopathischen Mittel nehmen wollte, bekam Sanktionen zu
spüren. Am heftigsten war einmal, als ein neuer Mitpatient seine
Tabletten nicht nehmen wollte – da kamen aus einer anderen
Abteilung zwei zusätzliche Pfleger und der Patient wurde in seinem
Zimmer gegen seinen Willen mit Beruhigungsmitteln ruhiggespritzt. Das
bekamen wir anderen voll mit...
Es
war für mich und meine Familie eine sehr heftige Zeit...
Nachdem
ich wieder entlassen wurde verschrieb mir meine Nervenärztin starke
Psychopharmaka. Ich
nahm 30 kg an Gewicht zu und verschlief mein Leben.
Irgendwann
wurde mir das zuviel, ich musste Windeln tragen und um 21.00 Uhr ins
Bett gehen, sonst schlief ich am Tisch ein.Ich konnte nur das
nötigste im Haushalt tun, auf dem Arbeitsmarkt hatte ich keine
Chance mit meiner Krankheitsgeschichte und meiner Diagnose.
Diese
Erfahrungen haben dazu geführt, das ich mein Leben selbst in die
Hand nahm und mich auf dem Weg zu mir selbst machte.
Durch
diese Zwänge, denen ich ausgesetzt war und die ich durchaus auch
selbst herbei geführt habe, habe ich gelernt für meine Gesundheit
selbst verantwortlich zu sein. Dazu gehört für mich ein gutes
Immunsystem. Dieses unterstütze ich durch:
-
gesund Ernährung
-
genügend Pausen und Schlaf
-
Pflanzen in homöopathischer oder anderer naturheilkundlicher Form
-
genügend Bewegung im Freien und Gartenarbeit
-
Yoga
-
Tanzen
-
schamanischen Techniken und Energiearbeit
-
Fortbildungen im Gesundheitswesen
-
viel Lachen und Humor
-
einen liebevollen Kontakt zu Menschen, Tieren und Pflanzen.
Ich
möchte das auch weiterhin tun, ich möchte selbst bestimmen, was ich
für meinen Körper, für meinen Geist und für meine Seele zu mir nehme. Ich möchte frei entscheiden, welches gesundheitliche
Hilfsmittel ich für mich brauche. Niemand kann mir das abnehmen,
niemand kann über mich bestimmen. Ja, mir darf ein Arzt/eine Ärztin
ein Angebot machen, mich aufklären, ja auch die Gesellschaft, meine
Freunde/innen dürfen das. Ja, auch Politiker/innen dürfen das. Jede
und jeder darf das – allerdings entscheide ich, was ich wähle.
Und
ich möchte das nicht nur für mich, sondern auch für alle anderen
Menschen auf unserer Mama Erde. Jeder Mensch darf sich frei und selbst
entscheiden, welche gesundheitlichen Maßnahmen er für sich selbst
braucht und möchte.
Von
Herzen wünsche ich Dir einen freien, selbstbestimmten Donnerstag.
Lass
es Dir gut gehen.